Eingewöhnung

Eine gute Eingewöhnung des Kindes ist die Grundlage für einen schonenden und bedürfnisorientierten Übergang in die Tagespflege.
Das Kind wächst langsam in die neue Gegebenheit hinein und hat Zeit, sich auf die stundenweise Abwesenheit der Eltern einzustellen.

Warum ist die Eingewöhnungszeit so wichtig?

Während der Eingewöhnungszeit können die Eltern sich einen Einblick über die Tagespflegeperson und deren Umgang mit dem Tageskind verschaffen.
Ich als Tagesmutter erlebe die Eltern im Umgang mit ihren Kindern, lernen sie einzuschätzen und kann diese Erfahrungen für die praktische Arbeit mit dem Kind nutzen.

Die Eingewöhnungszeit ermöglicht mir einen Einblick in die Gewohnheiten des Kindes. Da die Kinder in den ersten Tagen ganz geballt mit einer neuen Erlebniswelt (z.B. andere Familie, erster Kontakt mit Spielgefährten) positiver und negativer Art konfrontiert werden, gibt die Anwesenheit der Eltern den Kindern zunächst noch ein Stück Sicherheit.

Das Tageskind kann sich an eine neue vertraute Person binden und so Sicherheit zum selbständigen Lernen, in Abwesenheit der Eltern, gewinnen. Die zeitliche Steigerung der Zeiten ermöglicht den Kindern ein langsames und schonungsvolles Hineinwachsen in die neue Umgebung.

Dauer und Gestaltung der Eingewöhnung

Am Günstigsten ist es, wenn die Eltern wenigstens 4-6 Wochen Eingewöhnungszeit einplanen können. Davon sollte das Kind 1-2 Wochen in Begleitung eines Elternteils verbringen.
Das folgende Eingewöhnungsmodell ist nur ein Beispiel, das sicherlich nicht auf alle Kinder gleich anwendbar ist, sondern individuell auf das einzelne Kind abgestimmt werden muss.

Berliner Modell

An mindestens drei aufeinander folgenden Tagen kommen Vater oder Mutter (Bezugsperson) mit dem Kind gemeinsam in die Tagespflege, für maximal 1-2 Stunden täglich.
Der 4. Tag, wenn dies kein Montag ist, könnte der Zeitpunkt für einen ersten, kurzen Trennungsversuch sein.

Sollte sich das Kind in dieser Situation nicht von der Tagesmutter trösten lassen, muss der Trennungsversuch abgebrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden.

Die Abwesenheit des Elternteils kann langsam verlängert werden, wenn das Kind sich gut eingelebt hat, mit den Räumlichkeiten vertraut ist und sich von der Tagesmutter trösten lässt. Die Eltern sollten immer telefonisch erreichbar sein und sich in der Nähe aufhalten.

Nun erfolgt eine Steigerung bis hin zur vereinbarten Betreuungszeit.

Mir ist es sehr wichtig, dass sich alle in der Eingewöhnungssituation

wohlfühlen, das Kind einen sanften Einstieg erlebt und die Eltern ihr Kind

mit einem guten Gefühl in meine Obhut geben.